[Gelöst] Kontonummer/BLZ in IBAN/BIC

Vorschlag:
Es müsste doch möglich sein die in einer NAV-Lösung hinterlegten deutschen Kontonummern/BLZ -AUTOMATISCH- in IBAN/BIC umzuwandeln und an der richtigen Stelle einzutragen (für SEPA)
Dazu bräuchte man eine vollständige Liste mit den BICs zu den BLZ (gibts doch sicher irgendwo) und das Verfahren zum Erzeugen der IBAN aus Konto/BLZ (das finde sogar ich in google).
Da ab in ca. 2 Jahren nur noch per SEPA überwiesen werden kann (nicht mehr in DTAUS), kommt dieses Problem ja auf jeden NAVler mit Zahlungsverkehr zu.
Ein solcher automatischer Umwandler wäre also superpraktisch!

Zuletzt geändert von SGanzmann am 1. August 2010 21:37, insgesamt 1-mal geändert.

Guten Tag

Interessantes Thema, der int. Zahlungsverkehr, mit welchem ich z.Zt. (insb. DACH) auch konfrontiert bin.
Diesbzüglich bin ich kürzlich auf folgende informative Links gestossen, welche ich Euch an dieser Stelle mittelen möchte.

Download von Bankleitzahlen der Deutschen Bundesbank:
http://www.bundesbank.de/zahlungsverkeh ... wnload.php

Eine kurze Doku für den Aufbau der Bankleitzahl & Richtlinie (als .pdf):
http://www.dtp-praxis.de/wissen/bankleitzahl.htm
http://www.bundesbank.de/download/zahlu ... tlinie.pdf

SEPA-Info der Deutschen Bundesbank:
http://www.bundesbank.de/zahlungsverkeh ... r_sepa.php

Download BC-Bankenstamm (Schweiz):
http://www.six-interbank-clearing.com/d ... erdata.htm

Standards und Codes der OeNB (Österreich):
http://www.oenb.at/de/stat_melders/stan ... _codes.jsp

Leider ist mir für eine autom. Umwandung aber auch noch keine Funktion bekannt...

Hallo,

ich möchte zu beachten geben, dass eine gültige IBAN nur von dem jeweiligen Kreditinstitut ausgegeben werden darf.
Sollte sich das Institut bei der Erstellung der IBAN verrechnet haben, so entspricht sie zwar nicht mehr dem Regelwerk, ist aber dennoch für Transaktionen gültig.

Aus diesem Grund kann eine selber errechnete IBAN nur ein Vorschlag sein, welcher jedoch immer mit der tatsächlich vom Kreditinstitut ausgegebenen IBAN verglichen werden muss.

In wahrscheinleich 99,9% der Fälle werden die IBAN identisch sein, jedoch wurden - gerade in der Anfangszeit - leider auch falsch errechnete IBAN ausgegeben, welche dennoch Gültigkeit haben.

Timo,
woher weißt du sowas?

eine vollständige Liste mit den BICs zu den BLZ (gibts doch sicher irgendwo)

Die BICs sind Bestandteil der Download Datei der BLZ auf der Homepage der deutschen Bundesbank.

Und, wie Timo bereits sagte:

ich möchte zu beachten geben, dass eine gültige IBAN nur von dem jeweiligen Kreditinstitut ausgegeben werden darf.

Das Berechnungsverfahren ist sehr komplex (dabei geht es um die Prüfziffern). Zudem brauchts Du ja auch noch die BICs. Und mit der Datei der BuBa hast Du dafür ja auch nur Deutschland "erschlagen".

Ich empfehle meinen Kunden immer, schon jetzt bei jeder Kreditorenrechnung die Buchhaltung die Bankverbindung aktualisieren zu lassen. Am besten ist es natürlich, wenn der Kunde einen Serienbrief an seine Lieferanten schickt und von denen z.B. per Fax deren IBAN und SWIFT erfragt. Denn man sollte bedenken, dass ab dem 01.10.2009 der Auftraggeber einer Überweisung inzwischen dafür haftet eine korrekte Bankverbindung des Empfängers angegeben zu haben (die Bank haftet nicht mehr, wenn es das Konto bei der Empfängerbank zwar gibt, der Empfängername des Kontoinhabers aber abweicht). Deswegen wäre auch ich ganz vorsichtig mit selbst errechneten IBANs.

VG,
Anke

Timo,
woher weißt du sowas?

http://de.wikipedia.org/wiki/IBAN#Validierung_der_Pr.C3.BCfsumme

[...]
ACHTUNG: Durch Umkehrung der Validierungsmethode ist es möglich, bezüglich der Prüfsummenbildung korrekt validierende IBANs zu erzeugen. Die ECBS weist ausdrücklich darauf hin, dass nur die Banken selbst korrekte IBANs herausgeben. Benutzt man eine selbsterrechnete IBAN, so riskiert man im schlimmsten Fall den Verlust seiner Überweisung. Bereits die ISO 13616 legt fest, dass ausschließlich die Finanzinstitute eine IBAN generieren dürfen. Hintergrund ist, dass die bisherige Kontonummer nicht immer rechtsbündig in die IBAN eingesetzt wird, sondern gelegentlich um zwei Stellen versetzt - die letzten beiden Ziffern entsprechen dann dem bisherigen Unterkonto.

das habe ich jetzt noch gefunden: ISO 13616 ist der Standard, der vorschreibt, dass nur das kontoführende Institut die IBAN errrechnen darf

siehe auch
ISO 13616
Und ECBS
European Banking Resources

VG,
Anke

Timo,
woher weißt du sowas?

http://bundesrecht.juris.de/bgb/__675c.html oder http://bundesrecht.juris.de/bgb/__676c.html.

Institute können aber mit ihren Kunden vereinbaren, dass der Zahlungsverkehr nur nach der Kunden-Kennung (Kto.-Nr., BLZ bzw. IBAN und BIC) erfolgt bzw. der Name des Überweisungsempfängers / Lastschriftschuldners nicht mehr berücksichtigt wird.

Informationspflichten bei der Erbringung von Zahlungsdienstleistungen (Art 248 / § 4 Vorvertragliche Informationen) vom BGBEG:
http://bundesrecht.juris.de/bgbeg/BJNR0 ... G031200377

Auch hier wiedermal: DANKE für Euer enormes Fachwissen!

...aber: so leicht gebe ich dann doch nicht auf:
Ich glaube, dass z.B. berim "Abtippen der per Fax bestätigten IBAN" wesentlich mehr Fehler passieren können,
als wenn die IBANs automatisch umgewandlt werden UND DANN NOCH die letzten 3 Ziffern verglichen werden würden (hab's nicht durchgeackert, aber da sind doch sicher Prüfziffern drin).

Wer tippt schon fehlerfrei irgendwelche 22-stelligen Buchstaben-/Zahlenkombinationen ab...

Eine automatische Umsetzung wäre also sicher eine bedeutende Hilfe - wenn auch nicht das alleine seligmachende.

Ich kann das leider nicht programmieren - aber ich hatte auch schon die Idee - IT-workers an die Front!

Gruß aus dem Bürstenland!

Wer tippt schon fehlerfrei irgendwelche 22-stelligen Buchstaben-/Zahlenkombinationen ab...

Tja, das sind die Buchhalter Übrigens muss die IBAN in Blöcken von 4 Ziffern gedruckt werden, dann geht das auch mit dem Abtippen einfacher

Beispiel gedruckte 22 Ziffern deutsche IBAN : DE12 3456 7890 1234 5678 9012

Wie bereits korrekt festgestellt, kann die IBAN nicht fehlerfrei aus Kontonummer und BLZ sowie unter Berücksichtigung des Berechnungsverfahrens für die Prüfziffer berechnet werden. Das liegt aber nicht so sehr daran, dass sich eine Bank bei der Berechnung der IBAN für einen Kunden verrechnet hat (das Verfahren ist nämlich eineindeutig definiert), sondern an ganz banalen Dingen:

a) Für die IBAN ist eine 10-stellige Kontonummer erforderlich. Leider geht nicht jede Bank mit kürzeren Kontonummern nach dem Prinzip "einfach durch führende Nullen auffüllen" vor. Teilweise werden individuelle Nummernfolgen (z.B. für die Filiale) eingefügt. Kennt man die nicht, wird die IBAN zwangsläufig falsch.

b) Für eine automatische Konvertierung von BLZ nach SWIFT-Code (=BIC) wird vorausgesetzt, dass jede BLZ tatsächlich einen SWIFT-Code hat. Das wiederum ist leider auch nicht so: Teilweise haben Filialen eigene SWIFT-Codes, doch tatsächlich genutzt werden soll nur der SWIFT-Code der Zentrale. Manchmal klappt das aber auch mit dem SWIFT-Code der Filiale. Gewissheit hat man aber nicht.

Gerade bei Volks- und Raiffeisenbanken habe ich schon eine Menge "lustiger" Ideen gesehen.

Hätten sich die Banken vorab darüber Gedanken gemacht das Unternehmen mit Millionen von Stammdaten für Zahlungsverkehr die IBAN und den SWIFT-Code defacto mittelfristig verwenden müssen, dann hätte man bestimmt eine bessere, d.h. tatsächlich automatisch konvertierbare Variante gefunden. Aber: Es geht um nichts

Danke, der letzte Beitrag hat mich überzeugt.